Mein Lesejahr 2025 (Quartal 1)

Ich lese gerne. Nicht so viel, wie ich gerne würde, aber ein paar Bücher im Quartal sind es schon – insbesondere weil ich wert darauf lege, dass meine Kinder mitbekommen, wie toll Geschichten in Schriftform sind. Dementsprechend wird bei uns Abends auch viel vorgelesen. Anyway(s): Hier ist eine Auflistung und meine kurze Meinung zu den Werken, die ich im 1. Quartal des Jahres 2025 inhaliert habe:

 

Otfried Preußler – Der Räuber Hotzenplotz

Im ersten „Räuber Hotzenplotz“ Roman entführt der berüchtigte Räuber Großmutters Kaffeemühle, und Kasperl und Seppel machen sich auf den Weg, ihn durch List und Mut zu fangen. Dabei geraten sie in spannende Abenteuer, treffen auf den Zauberer Zwackelmann und lernen, dass Cleverness oft stärker als rohe Kraft ist.

Das Buch kam erstaunlicher Weise sehr gut bei meinen beiden Jungs (damals vier und sechs Jahre jung) an und ließ sich einigermaßen gut vorlesen, wenn auch teilweise mit veralteten Worten und ausdrücken (es könnte allerdings sein, dass diese in späteren Versionen angepasst wurden. Mein Exemplar war schon ziemlich alt.) Definitiv ein Kinderbuch, welches auch heute noch problemlos vorgelesen werden kann. „Zeitlos“ könnte man dazu wohl sagen.

 

Bas Kast – Kompass für die Seele

In „Kompass für die Seele“ präsentiert Bas Kast zehn wissenschaftlich fundierte Strategien, um das seelische Wohlbefinden zu stärken, darunter Ernährung, Bewegung und Meditation. Das Buch kombiniert neueste Studien mit persönlichen Erfahrungen des Autors und bietet praktische Ansätze, um Stress und Erschöpfung zu bewältigen.

Man kann „Bas Kast“ nach seinem „Ernährungskompass“ wahrscheinlich schwerlich noch als Insider-Tipp bezeichnen. Für mich ist er einer der Menschen, die einfach alles erklären können und das dabei so gut und einleuchtend machen, dass man die Werke durchaus mehr als einmal lesen kann. Und so wird es auch nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich den „Kompass für die Seele“ zur Hand genommen haben werde.

 

Suza Kolb – Emil Einstein (Teil 2): Die weltbeste Dieb-Schreck-Falle

In „Emil Einstein – Die weltbeste Dieb-Schreck-Falle“ erlebt Emil ein spannendes Abenteuer, als sein geheimer Super-Apfelsaft verschwindet und er verdächtige Spuren entdeckt. Gemeinsam mit seinen tierischen Freunden entwickelt er eine geniale Falle, um den Dieb zu schnappen, und findet gleichzeitig einen Weg, ein aufregendes Rennen zu gewinnen – auch ohne den Saft.

Auf der Suche nach „neuer Kinderliteratur“ bin ich Dank einem Arbeitskollegen auf die Emil Einstein-Reihe aufmerksam geworden. Diese lässt sich ganz gut vorlesen; insbesondere die Kapitel haben eine gute Länge fürs Vorlesen vor dem Schlafen gehen. Inhaltlich sind die Bücher… na ja, drücken wir es mal nett aus: Keine Klassiker. Inzwischen umfasst die Reihe wohl sechs Bände, von denen allerdings nur die ersten zwei in unserer Bibliothek vorrätig sind. Ergo endet hiermit auch unsere Begegnung mit dem kleinen Erfinder.

 

Dörte Hansen – Mittagsstunde 

In „Mittagsstunde“ erzählt Dörte Hansen die Geschichte des fiktiven nordfriesischen Dorfs Brinkebüll, das durch den Strukturwandel und die Flurbereinigung tiefgreifende Veränderungen erlebt. Der Archäologe Ingwer Feddersen kehrt in seine Heimat zurück, um sich um seine alternden Großeltern zu kümmern, und wird dabei mit den Verlusten, Erinnerungen und der Suche nach Zugehörigkeit konfrontiert.

Ich wollte schon seit Jahren mal ein Buch von Dörte Hansen lesen, insbesondere nachdem ich vor einigen Monaten eine sehr wohlwollende Kritik zu Ihrem Buch „Altes Land“ gelesen hatte.Ich wurde nicht enttäuscht. Dörte Hansen schafft es auf einzigartige Weise, Ihre Leser in Ihre Heimat Nordfrießland mitzunehmen und dort mehrere Jahrzehnte auf Papier zu begleiten.

 

Larry Correai – Wächter

In „Wächter“ aus der Monster Hunter-Reihe von Larry Correia wird Julie Shackleford, die Hüterin eines mächtigen Artefakts, mit einer uralten bösen Kreatur namens Bruder Tod konfrontiert, die das Artefakt stehlen will. Als ihr Sohn entführt wird, muss Julie gegen Monster und einen Totenkult kämpfen, um ihn zu retten und die Realität vor der Zerstörung zu bewahren.

Die „Monster Hunter“ Reihe bei Audible ist seit Jahren ein absolutes „guilty pleasure“ für meine Ohren. Leider bin ich mit „Wächter“ inzwischen ans Ende gekommen – zumindest was die deutschen Übersetzungen der Reihe angeht. Und da das Amazon-Unternehmen seit Jahren eher schlechter als besser wird und sogar Audible-exklusive Auftragsarbeiten nach Ablauf der Lizenzzeiten verschwinden und nicht mehr vermarktet werden, mache ich mir da ehrlich gesagt wenig Hoffnung auf eine weitere Fortsetzung. Bis zu „Wächter“ kann ich jedem Horrorserien-Fan die Reihe allerdings bedenkenlos ans Herz legen.

 

Michael Ende – Jim Knopf und die Wilde 13

In „Jim Knopf und die Wilde 13“ begeben sich Jim und Lukas auf ein Abenteuer, um den Scheinriesen Herr Tur Tur als Leuchtturmwärter für Lummerland zu gewinnen. Dabei stellen sie sich der berüchtigten Piratenbande Wilde 13, entdecken Jims wahre Herkunft und erleben eine Geschichte voller Mut, Freundschaft und Fantasie.

Ich muss zugeben: Schon der erste „Jim Knopf“-Roman war (zumindest in der mir vorliegenden Fassung) etwas… altmodisch und man(n) muss beim Vorlesen schon aufpassen, dass man nicht in damals übliche und demnach heute nicht mehr angebrachte Rollenklischees und Bezeichnungen verfällt. Das Vorlesen vom zweiten Teil machte demnach auch wieder wesentlich weniger Spaß als ich es vorher gedacht hätte. 

 

Benjamin von Stuckrad-Barre – Noch wach?

In „Noch wach?“ von Benjamin von Stuckrad-Barre wird Machtmissbrauch in der Medienbranche thematisiert, wobei der Erzähler zwischen Loyalität zu einem mächtigen Freund und der Unterstützung von Missbrauchsopfern hin- und hergerissen ist. Der Roman beleuchtet die #MeToo-Bewegung und die Abgründe von Machtstrukturen, während er zugleich persönliche Konflikte und gesellschaftliche Dynamiken schildert.

Im Gegensatz zu seinen Frühwerken, die ich sehr gerne gelesen habe, ist Stuckrad-Barre – zumindest in Schriftform und was explizit diesen Roman angeht – zwischenzeitlich unerträglich geworden. Ich hab den Roman angefangen und nach einem Viertel konnte ich einfach nicht mehr. Schriftform, Formulierung… schrecklich. Was hingegen sehr, sehr gut funktioniert und diesen Roman eindeutig aufgewertet hat: Stuckrad-Barre sein eigenes Werk vorlesen lassen – z.B. auf Spotify. Schriftlich würde es ich meinem schlimmsten Feind nicht weiterempfehlen; als Hörbuch aber ein echt gutes Buch.

 

 

 

 

 

Author: Frank

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