Meine 2 Cents zu WrestleMania 41 – Tag 2

WrestleMania 41 – Tag 2 – Sonntag, 20. April 2025 – Allegiant Stadium, Paradise/Nevada

Schwache Wrestling-Cards lassen sich inzwischen richtig aufblasen – und so fand auch in diesem Jahr „WrestleMania“ nicht an einem, sondern an zwei Tagen in Las Vegas statt, wobei die wenig wirklich interessanten Matches natürlich so verteilt wurden, dass der geneigte Fan auf jeden Fall beide Events nicht verpassen durfte. (Erwischt! Zu denen zähle ich mich natürlich auch.)

Für mich überraschend verließ Titelträgerin Iyo Sky das Triple Threat Match um die Women’s World Championship gegen Favouritin Rhea Ripley und Bianca Belair erneut mit dem Gürtel um ihre Hüften. Gut für sie – insbesondere, wenn man bedenkt, dass sie zu Zeiten Vince McMahons längst schon abgeschrieben war und sicherlich nicht ihr heutiges Standing hätte erreichen können. Verdient – wenn auch ohne ersichtliches „Momentum“ für einen neuerlichen Main Event Run ging Drew McIntyre aus dem „Sin City Street Fight“ gegen Damien Priest hervor. Der  „Temu Taker“ täte gut daran, wenn man von Seiten der WWE wirklich entschieden hätte, dass Undertaker-Gimmick nicht mit dem Retirement von Mark Calaway zu beerdigen und an den wesentlich jüngeren Puerto Ricaner zu übergeben. Sei’s drum: Vielleicht fällt den Schreibern in den nächsten Monaten noch eine Story ein, die Priest interessant wirken lassen.

Vom Heat-Magnet zum Publikumsmagnet in nur einem (WrestleMania-)Match könnte sich Dominik Mysterio verwandelt haben. Dieser ging siegreich als neuer WWE Intercontinental Champion aus dem Fatal Four Way gegen den bisherigen Titelträger Bron Breaker, Finn Balor und Penta hervor. Hier darf man auf die Reaktion des Publikums fernab von Las Vegas gespannt sein. Gegönnt sei es dem 28jährigen, der hoffentlich noch eine lange und erfolgreiche Karriere vor sich haben wird.

 

WWE deklassiert Konkurrenzliga auf größter Bühne der Welt

Den ersten von zwei radikalen „Downern“ des Abends hatte WrestleMania folgend auf dem Plan: Nachdem Kevin Owens verletzungsbedingt nicht gegen Randy Orton antreten konnte, durfte letzterer bereits bei Smackdown eine „offene Herausforderung“ ausrufen. Beantwortet wurde diese von TNA World Heavyweight Champion Joe Hendry, der nicht nur innerhalb von knapp über drei Minuten Matchzeit abgefertigt wurde, sondern auch direkt einen weiteren RKO einstecken durfte. So und nicht anders torpediert man die Konkurrenz – selbst wenn es hier zu einer öffentlichen Zusammenarbeit gekommen ist. Joe Hendry ist nicht „irgendein“ Wrestler einer anderen Liga: Er ist der World Champion, also der wichtigste Mann und Titelträger der TNA. Diese Deklassierung beim größten Wrestlingevent der Welt ist kein „WrestleMania Moment“ für Hendry, sondern eine öffentliche Demontage der Konkurrenz und ein weiterer Beweis, wie toxisch die WWE in Wirklichkeit auch ohne (oder „insbesondere ohne“?) Vince McMahon ist.

Logan Paul durfte danach AJ Styles besiegen – und zwar Storyline’mässig gut erklärt nach Intervention von Karrion Kross, dem ich nicht nur seinen „WrestleMania Moment“ hier gönne, sondern auch eine hoffentlich lange und für ihn erfolgreiche Fehde gegen Styles. Fast schon zu vorhersehbar entpuppte sich Becky Lynch (die Tage zuvor durch diverse „Ich? Ich wrestle gerade nicht mehr“-Statements auffiel) als Tag Team Partnerin von Lyra Valkyria im  Women’s Tag Team Title Match gegen Liv Morgan & Raquel Rodriguez. Natürlich verließen die Faces als Champions die Arena.

Zweiter „Downer“ und totales Fehlbooking des Wochenendes war dann schließlich der Main Event um die „Undisputed WWE Championship“, den wichtigsten Titel der Liga mit dem definitiv bescheuertsten Namen. Nach Ablenkung bzw. Eingriff eines Popstars (Travis Scott) und unerlaubtem Niederschlagen mit dem Championgürtel sichert sich John Cena zum 17ten Mal einen World Title. Versteht mich nicht falsch: Ich habe nichts gegen einen erneuten Run von Cena – aber wie die Niederlage (des für mich ewigen Midcarter) Cody Rhodes hier ge..pardon, verbookt wurde, geht wirklich auf keine Kuhhaut.

Zudem: Wo war The Rock? Kann man beim wichtigsten Event des Jahres nicht für einen Eingriff von einem bekannteren und vor allen Dingen relevanteren Namen sorgen? Warum wird die Hauptstoryline so schlecht weitergeführt? Und warum zum Teufel macht man den schlechteren der beiden Events nicht einfach einen Tag zuvor und lässt die Fans unzufrieden nach Hause fahren und vor den TV-Geräten zurück? Das sind Fragen, welche die WWE hoffentlich in den kommenden Wochen aufklären können wird.

Fazit: Tag Eins war kurzweilig und unterhaltsam, Tag Zwei zu großen Teilen eine Katastrophe. Nicht zuletzt deswegen wird die 41. Ausgabe von WrestleMania in Erinnerung bleiben – wenn auch nicht in guter!

 

 

 

 

 

 

 

Author: Frank

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