Ich habe euch in meinem im Blog im ersten halben Jahr quartalsweise aufgelistet, welche Bücher ich konsumiert habe (Quartal 1 hier, Quartal 2 hier). Eine Fortsetzung mit den Werken des zweiten Jahrjahres folgt demnächst hier. An dieser Stelle geht es jedoch erstmal weiter mit den „Langzeitwerken“, also den Büchern, die ich quer durchs Jahr gelesen habe – teilweise, weil es hier um wirklich lange Schinken geht und teilweise, weil ich einfach nicht schnell genug gelesen habe Hier also der „lange“ Rest:
Cixin Liu – Jenseits der Zeit (Die Trisolaris-Trilogie 3)
„Jenseits der Zeit“ setzt Jahrzehnte nach dem Waffenstillstand mit den Trisolariern ein, als die aus dem Kälteschlaf erwachte Raumfahrtingenieurin Cheng Xin zur zentralen Entscheidungsträgerin der Menschheit wird und den Status quo des Abschreckungssystems ins Wanken bringt. Ihre gut gemeinten, aber naiven Entscheidungen lösen eine Kette kosmischer Eskalationen aus, in deren Verlauf die Menschheit immer wieder an den Rand der Auslöschung gerät und sich in verschiedene Zeitalter des Rückzugs und der Flucht ins All rettet. Am Ende denkt der Roman die Idee des „Dunklen Waldes“ konsequent weiter, führt in mehrdimensionale Welten und schildert das endgültige Schicksal von Erde, Trisolaris und einem letzten kleinen Rest menschlicher Zivilisation buchstäblich jenseits der Zeit.
Die ersten beiden Bücher der Trisolaris-Triologie hatte ich im April und Mai des Jahres 2024 verschlungen. Mit dem dritten Teil habe ich mir etwas mehr Zeit gelassen und von Januar bis März diesen Jahres die Reihe zum Abschluss bringen können. Die guten Kritiken sind übrigens voll und ganz berechtigt: Alle drei Bücher zusammen ergeben wirklich eine unglaubliche Science-Fiction-Saga, die jeder Fan des Genres gelesen haben sollte – und das werden wahrscheinlich nicht wenige gewesen sein, insbesondere seit der Verfilmung als Serie durch Netflix als „3 Body Problem“. Da hier so viele chinesische Namen auftauchen, fiel meinem westlichen Verstand die Rollenzuordnung leider bis zum Ende etwas schwer, aber die Bücher sind auch nicht als Nebenbei-Popocorn geeignet.
Christopher Paolini – INFINITUM: Die Ewigkeit der Sterne
Dieses Buch erzählt von der Xenobiologin Kira Navarez, die bei einer Forschungsmission auf einem fremden Planeten auf ein außerirdisches Artefakt stößt, das sich mit ihr verbindet und sie für immer verändert. Diese Verbindung, die als „Soft Blade“ bezeichnet wird, bringt Kira in einen galaktischen Konflikt, der die gesamte Menschheit bedroht und sie in eine Rolle als Schlüsselakteurin im Kampf gegen eine mysteriöse außerirdische Bedrohung zwingt. Am Ende gelingt es Kira, die Menschheit und die außerirdischen Wranaui zu vereinen, um gemeinsam gegen die gemeinsame Gefahr zu kämpfen, doch die Bedrohung ist noch nicht vollständig gebannt und sie macht sich auf, um die letzte Herausforderung zu meistern.
Kira Navarez hat mich von April bis September begleitet und war dabei nicht sonderlich fesselt, jedoch storymässig auch nicht unoriginell. Defitiv ein Buch, dass ich nicht unbedingt als „Must Read“ bezeichnen würde, was aber als Verfilmung (eventuell auch in mehreren Teilen oder als Serie) ziemlich fesselnd wäre, da hier ohnehin Einflüsse aus sämtlichen großen Sci-Fi-Werken zu finden sind. Insgesamt gesehen war ich von „Infinitum“ eher enttäuscht – insbesondere weil ich mir mehr vom Autor Christopher Paolini erwartet hätte, dessen bekanntestes Werk („Eragon“) noch immer auf meiner „To Do“-Liste steht und eventuell 2026 angegangen wird.
Cody McFadyhen – Die Blutlinie
„Die Blutlinie“ von Cody McFadyen erzählt von der FBI-Agentin Smoky Barrett, die nach einem traumatischen Verlust zunächst aus dem aktiven Dienst ausscheidet, aber durch einen neuen grausamen Mordfall wieder in die Welt der Ermittlungen zurückkehrt. Ein Serienmörder, der sich selbst als Nachfahre von Jack the Ripper bezeichnet, hinterlässt blutige Spuren und richtet seine Aufmerksamkeit gezielt auf Smoky, wodurch sie in einen psychologisch und physisch extrem belastenden Wettlauf gegen die Zeit gerät. Während sie die Spur des Täters verfolgt, wird Smoky mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert und muss nicht nur ihren Job, sondern auch ihr Innerstes neu finden.
Mit McFadyen versuche ich mich „bewusst“ anzufreunden, nachdem ich so viele seiner Werke aus Bücherschränken gerettet habe und großer Freund davon bin, zusammenhängende Werke oder Reihen hintereinander zu lesen. Für „Die Blutline“ habe ich mir fünf Monate Zeit gelassen und zwischen Mai und Oktober einen Serienkiller gejagt. Die Werke um Agentin Smoky Barrett wurden in den letzten Jahren immer relativ prominent in den Buchläden platziert um auf deren Existenz hinzuweisen. Defacto warten noch vier weitere Bücher der Reihe auf mich, bevor es zum entgültigen Abschied kommen muss, da McFadyen bereits im Mai 2023 von uns gegangen ist, wie ich bei der Recherche zu diesem Text hier gerade erst feststellen muss. Daher wird er es mir auch bestimmt nicht mehr übel nehmen, wenn ich mir mit den restlichen Werken viel Zeit lassen werde. Zum einen, weil man es hier (meiner Meinung nach) nicht wirklich mit der Creme de’la Creme der Krimi-/Thriller-Gunst zu tun bekommt. Ich bin diesbezüglich zwar kein Experte, zwischen seinen Werken („Der Todesmacher“ hat mich bereits 2024 begleitet) und der „Hannibal“-Reihe von Thomas Harris liegen Galaxien. Die Aussicht alle Romane eines Autors gelesen zu haben, lässt mich allerdings dran bleiben… hoffe ich zumindest.
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