Vegetarianism helps keep the body healthy

Ursprünglicher Blogbeitrag vom 01.05.2019 – „31 Tage Fleischlos: Tag 1“

Ich liebe Fleisch. Und wenn ich so etwas schreibe, dann meine ich: Ich LIEBE Fleisch! Den Hamburger Royal mit Käse hat der liebe Gott gemacht, den Döner sein türkischer Bruder und Hühner wurden eigentlich nicht erfunden um Eier zu legen, sondern um in Filetstücken direkt in meinen Mund zu wandern.

Morgens, Mittags, Abends… egal ob aufs Brot (Aufschnitt) oder in jedweder Form auf den Teller – Fleisch ist ein fester Bestandteil von nahezu jeder Mahlzeit von mir. Zu Beginn des Tages ein paar Scheiben Salami auf die Stulle, in der Mittagspause vielleicht bei McDonalds zwei Royal inhaliert und Abends nochmal Hühnchen zum Reis: Bei mir leider keine Seltenheit (und, nein: Wir werden wegen bzw. während dieser Aktion (noch) nicht über mein Gewicht reden…)

Laut Verbraucherzentrale ist die Empfehlung der Ernährungswissenschafter: Nicht täglich Fleisch und nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche.

Na toll. Damit hätte ich meine Tagesdosis totes Tier bereits in einem Tag abgefrühstückt…

Verständlich, dass mir irgendwann der Gedanke kam: „So kann das nicht weiter gehen“ und „Das kann nicht gesund sein“. In Anbetracht der Tatsache, dass ich inzwischen nicht mehr alleine für mich verantwortlich bin, sondern der Ernährer meiner eigenen kleinen Familie (und als Angstpatient nur in absoluten Notfällen freiwillig jemanden sehe, denn ich mit „Herr oder Frau Doktor“ anspreche) muss jetzt mal ein radikaler Schritt angegangen werden: Den ganzen Mai über kein Fleisch. Niente. Nada. Radikalentzug sozusagen. Ich gehe cold turkey! (Hmmm…. Truthahn! 😉 )

Es muss an dieser Stelle angemerkt werden, dass ich bereits seit Anfang des Jahres mit fleischlosen Tagen herumexperimentiert habe: 6 Tage im Januar, 10 Tage im Februar und 5 Tage im März kam ich bereits komplett ohne Wurst, Hühnchen etc. durch die Tage. Und ja, mir ist bewusst, dass man sich auch durchaus ganz einfach total falsch ohne Fleisch ernähren kann, doch das ist für diese Challenge nicht Sinn der Sache: Mehr Obst, mehr Gemüse (im Idealfall zu oder nach jeder Mahlzeit) ist die Devise, dessen Realisierung mir hoffentlich diesen Monat gelingen wird.

Auch sollte ich vielleicht vorher noch erwähnen, dass ich dies wirklich aus rein egoistischen Gründen – also nicht aufgrund irgendwelchen PETA-Facebook-Posting-Spinnereien oder Weltverbesserer-Schwachsinn – mache, sondern schlicht und einfach wegen meiner Gesundheit … und weil mich wirklich interessiert, ob und wie ich diese Herausforderung meistern werde. Also, ihr Tomaten, ihr Gurken, ihr Tofu..äh..dinger und alles, was normalerweise allerhöchstens als geschmacklose Beilage auf meinem Teller durchgeht: Macht ihr euch bereit! Ich werde euch jagen – und ich werde erst Ruhe geben, wenn alle von euch in meinem Magen verarbeitet werden! 😀

Wenn euch das Thema anspricht, würde es mich freuen, wenn ihr in den nächsten Tagen regelmäßig hier im Blog vorbei schaut und mir vielleicht in den Kommentaren den ein oder anderen Tipp geben könntet, wie ich am besten durch den Monat komme. Ich werde versuchen so oft wie möglich zum virtuellen Stift zu greifen und meine Gedanken und Erfahrungen aufzuschreiben.

 

Ursprünglicher Blogbeitrag vom 05.05.2019 – „31 Tage Fleischlos: Die ersten Tage“

Den ganzen Mai ohne totes Tier? ….  Warum das denn? Schmeckt doch so gut! 

1.5.19
Spinat, Kartoffeln, Rührei – wer sich bei dieser Kombination in seine Kindheit zurückversetzt fühlt, dem geht es wie mir. Allerdings gab es zu meiner Zeit niemals Blattspinat ohne den „Blupp“ (und wenn ich es mir genau überlege, wahrscheinlich auch niemals ohne die bekannte Marke … und da wundere ich mich noch, warum Werbung bei mir wirkt!), doch von der bekannten Rahmpampe soll in der Gegenwart nichts mehr auf meinem Teller landen. Irgendwann habe ich mich in meiner Jugend so daran satt gegessen, dass ich auch heute noch Captain Iglo und Verona Feldbusch in einem selbstgedrehten Remake von „Der Exorzist“ mit einem frischen Strahl aus meinem Mund daraus bedecken würde, sollte man mich zwingen, die „Blupp“-Variante des Spinats nochmals zu inhalieren.

2.5.19
Ich habe einmal gelesen, dass die Rügenwalder Mühle zwischenzeitlich ein Top Player in Sachen Veggie-Food ist, da sie früh genug in den Markt eingestiegen sind. Ihr wisst schon: Damals, als beispielsweise das Wort „vegan“ noch so unbekannt war, dass man es für ein Schimpfwort hielt (also im Gegensatz zu heute, wo man weiß, dass es das eigentlich ist). Das von Stiftung Warentest 2016 getestete und für „mangelhaft“ bewertete vegetarische Schnitzel wanderte auf jeden Fall am zweiten Veggietag in meinen Magen. Ich war positiv überrascht, dass der Geschmack wirklich an ein echtes Schnitzel erinnert und auch die Konsistenz nicht sonderlich unangenehm ist. Gemeinsam mit ebenfalls am Abend vorher vorgekochtem Reis und Gemüse (Frosta Fertigpfanne, man gönnt sich ja sonst nichts) war das ein wirklich sättigendes Mittagessen.

Abends verwöhnte meine schlechtere Hälfte mich mit Spinat-Fetakäse-Blätterteigtaschen, die auf der einen Seite dafür sorgten, dass mir Fleisch von Anfang an nicht fehlte, der auf der anderen Seite allerdings meinen Kalorienhaushalt zerschoss wie [ …hier x-beliebigen USA-Highschool-Attentäter des Monats einsetzen und mit einer geschmacklose Erwähnung von Mitschülern und/oder Lehrern abschließen… ].

3.5.19
Die Reste vom gestrigen Abendessen zogen sich dank Überangebot noch auf das Frühstück und das Mittagessen. Danach noch übrig gebliebenes wanderte zu Gunsten eines frischen Tomaten-Mozarella-Salats am Abend in den „Mein Gott, die dritte Welt könnte davon eine Woche lang leben„-Behälter in die Küche..

4.5.19
Wer braucht ein gesundes Abendessen, wenn Mutter nach Ihrem Bodensee-Urlaub auf dem Rückweg kurz zu Besuch kommt, um ihren Enkelsohn zu sehen (nur wegen Ihrem Sohn würde Sie die kurze Strecke vermutlich bereits seit Ewigkeiten nicht mehr zurücklegen) und dabei aus Einback-/Eierweck-Teig bestehende „Mäusschen“ von einem wirklich grandiosen Bäcker aus Langenargen mitbringt? Und wenn wir gerade bei Backwaren sind, die Figuren-Form erhalten um aus irgendeinem Grund ansprechender zu sein: Liebe Bäcker, warum zum Teufel eigentlich immer Rosinen als Augen? Ich bin bisher nicht einer Person begegnet, die mit „Wow! Geil! Rosinen!“ reagiert hätte…

Entdeckung des Tages: Peperoni-Mix gefüllt mit Frischkäsecreme von der „ja!“-Discountermarke aus dem Anti-Discounter-Apothekenpreis-Supermarkt rewe.

 

Ursprünglicher Blogbeitrag vom 02.05.2019 „31 Tage Fleischlos – Bis(s) zur Halbzeit“

5.5.2019
Keine Ahnung wie meine Frau das macht, aber rote Linsen als Hackfleisch-Ersatz funktionieren. (Okay… das wusste ich bereits vorher und auch die falsche Lasagne Bolognese ohne Bolognese mit Linsen steht bereits seit einigen Monaten auf meiner Speisekarte, aber mit Sätzen, die mit einem vegetarischen Zugeständnis beginnen, fängt man vielleicht die Leserschaft ein,  die sich ansonsten nicht auf diesen Blog verirrt hätte ;-))

6.5.2019
Skyr ist eine tolle Erfindung. Es gibt inzwischen alles mögliche aus Skyr. Sogar Mozarella. Der sieht auch fast so aus wie Mozarella. Schmeckt halt irgendwie nicht nach Mozarella. Hat auch nicht wirklich die Konsistenz von Mozarella. Und überhaupt gibt es ganz viel Skyr in tollen Joghurt-artigen Geschmacksrichtungen. Die sehen dann für einige Tage richtig gut aus im Kühlschrank, bis man sie nach Ablaufdatum irgendwann ungeöffnet weg schmeißt, weil man halt keinen Bock auf Skyr hat. Skyr ist eine tolle Erfindung.

7.5.2019
Früher habe ich einmal die Woche für einen Freund vegetarisch gekocht. In 99% der Fälle bestand das Essen dann aus geräuchertem Tofu mit Gemüse in irgendeiner fertigen Currysauce mit Reis. Heute gab es das Ganze ohne besagte Fertigsauce. Seitdem (der Autor schreibt diese Zeilen fünfzehn Tage später) habe ich irgendwie keine Lust mehr auf Tofu.

8.5.2019
Wer eine Frau hat, die kochen kann, der hat eine Frau, die kochen kann (logisch, oder?). Meine Frau kann kochen. Woran ich das fest mache? Ganz einfach: Wer es schafft, dass ein vegetarisches Langweiler-Mahl wie Couscous mit Gemüse (ohne irgendein zusätzliches vegetarisches Goodie wie Fake-Steak, Fake-Wurst oder Fake-Irgendwas) so gut schmeckt, dass ich mir zweimal Nachschlag hole, muss kochen können … also entweder das oder die fleischlose Zeit hat meinen Geschmackssinn inzwischen gekillt und ich halte Tierfutter inzwischen für bekömmlich…

9.5.2019
Habe ich eigentlich schon mal geschrieben, dass meine Frau eine begnadete Köchin ist? … Nein? … Veggie Hack aus roten Bohnen mit Walnüssen (!) im Wrap mit Sour Cream: Ich bin im Himmel!

10.5.2019
Das restliche Veggie-Hack vom Vortag mit Reis (also quasi als Chili Sin Carne) hat mich einen weiteren Tag totes Tier vergessen lassen.

11.5.2019
Da ich zusätzlich zur fleischlosen Zeit auch immer wieder meinen Kalorienverbrauch im Auge behalte und heute mein persönliches Kryptonit in den Magen wanderte (Streuselkuchen) bestand der restliche Tag aus Brotzeit mit diversen Aufstrichen, Frischkäse, Fake-Wurst und eingelegten Kalorienbomben.

12.5.2019
Im Gegensatz zu den Leuten die aus nicht nachvollziehbaren Gründen beschließen fortan vegan leben zu wollen, bin ich Gott sei Dank nicht darauf angewiesen Erde zu fressen. Der Pizza-Lieferant dankte es mir.. na ja, eigentlich nicht, aber den Euro fand er trotzdem dufte. Genauso wie ich die Teigscheibe mit Käse und Pommes (fragt nicht! 😉)

13.5.2019
Ein großer amerikanischer Systemgastronom (der mit den kleineren Burgern, die eigentlich auch wesentlich schlechter schmecken) hat neuerdings einen rein veganen Burger im Programm. Nicht alles was vegan ist muss auch zwangsläufig nach Müll schmecken. Stimmt in dem Fall sogar. Allerdings ist das auch nicht mal ansatzweise ein Ersatz für einen „richtigen“ Burger … oder die vegetarische Variante, die zu Gunsten dieses neuen Modetrends aus dem Sortiment geflogen ist. Aber: Netter Versuch.

14.5.2019
Wenn der Chef Mittagessen gehen will, geht man mit dem Chef Mittag essen. Und wenn der Chef einen richtigen-saftigen, vor Fleisch geradezu triefenden Pulled Pork Burger in der (wirklich fantastischen lokalen) Burgeria isst, gönnt man sich selbst halt einen vegetarischen Burger und hofft auf das Beste. In diesem Fall hat die Hoffnung Früchte getragen .. oder eher Gemüse? Der Frikadellen-Ersatz aus schwarzen Bohnen und die grandiose Sauce haben mich ein weiteres Mal meinen eigentlich unstillbaren Hunger nach totem Tier vergessen lassen. Danke, Little Beach!

15.5.2019
Eine Ode an die fertigen Gemüsebällchen aus dem Discountermarkt zu schreiben, wäre natürlich eine Herausforderung. Da ich allerdings noch nie ein Wettkampf-Typ war, möchte ich stattdessen ein kleines Loblied auf die weiße Version der „Lion“-Schokoriegel der Firma Nestlé singen. Gerade als ich den Mund öffne und mit meiner Engelsstimme die Preisung beginnen möchte, kommt ein versiffter linksgrüner Demonstrant, drückt mir seine ungewaschene Hippie-Hand auf den Mund und schwadroniert irgendwas von wegen „böser Großkonzern„, „selbstverständlicher Boykott“ und „nimmt den armen afroamerikanischen Kindern das Wasser weg„. Ich wedele mit einem Stöckchen und schmeiße es in den Main – er wedelt mit seinem Schwanz und springt hinterher. Ich wache auf, reibe mir die Augen und esse die Reste von meinem Schokoriegel. Echt lecker!

 

Ursprünglicher Blogbeitrag vom 02.07.2019 – „31 Tage Fleischlos: Das Fazit“

Den gesamten Mai wanderte kein einziges Stück totes Fleisch in meinen Magen. Dies hat mich ganz offensichtlich so geschwächt, dass ich erst jetzt im Juli dazu komme, ein Fazit zu meiner Aktion #31TageFleischlos zu schreiben und dabei verschämt auf das nicht beendete Online-Tagebuch schaue…

  • Wie schwer es fiel, einen ganzen Monat auf köstliche Erzeugnisse aus von Schwein, Rind, Geflügel und sonstigem Getier zu verzichten…

Es fiel mir erstaunlich leicht. Als Jemand, der gerne „deftig“ frühstückt habe ich meinen Aufschnitt erstaunlich leicht gegen vegetarische Produkte von Mühlenhof ausgetauscht – und bin seit Mai dabei geblieben. Ob für meine Salami jetzt ein Schwein geschlachtet wird oder ein ganzer Stall Hühner drauf geht – mir doch (Achtung, schlechtes Wortspiel:) Wurst! 🙂

  • Ob sich gesundheitlich etwas geändert hat und ob ich mich dadurch besser fühle…

Kein Stück. Zwar habe ich als positiven Nebeneffekt im Anti-Fleisch-Monat leicht abgenommen, dies ist allerdings weniger der vegetarischen Ernährung, sondern vielmehr dem Kalorien zählen geschuldet.

Faszinierender ist eher die „Kopfsache“: Während ich mir bisher schon des öfteren Gedanken darüber machte, dass ich viel zu viel Fleisch zu mir nehme, fühle ich mich zwischenzeitlich beruhigter, dass ich meinen Fleischkonsum eingeschränkt habe.

  • Dauerhafte Ernährungsumstellung nach #31TageFleischlos…

Der fleischlose Monat hat mir gezeigt, dass ich nicht permanent und zu jeder Mahlzeit totes Tier zu mir nehmen muss und auch relativ einfach ganz ohne Getier durch mehrere Tage komme ohne ein Defizit zu verspüren. Das mag für viele von euch total normal sein; für mich war es das bisher nicht.

Seit Mai hat das auch direkte Auswirkungen auf meine Ernährung: Über die Hälfte des Juni habe ich mich ohne Probleme vegetarisch ernährt und arbeite inzwischen auf ein gesundes „zwei, dreimal Fleisch die Woche“ hin.

Von Frank

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